Geboren in der ehemaligen DDR und aufgewachsen im neu zusammengeführten Deutschland, musste ich schon als Kind und Teenager mich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Die Einbindung und Anbindung an die neue Gesellschaft war nicht immer einfach. Ausgrenzung, unsicheres Elternhaus und psychische Beeinträchtigungen forderten mich heraus. Nach meinem Hauptschulabschluss absolvierte ich an einer Berufsfachschule eine Ausbildung, zog aus dem Elternhaus aus und versuchte mich in meinem Leben zu positionieren. Im jungen Erwachsenenalter probierte ich viele Dinge aus und so zog es mich für ein halbes Jahr nach Mallorca, um dort saisonal in einer Bar zu arbeiten. In den darauffolgenden Jahren absolvierte ich Ausbildungen im pflegerischen Bereich und engagierte mich ehrenamtlich. Einhergehend mit einem Ortswechsel traf ich auf Menschen, die mich auf meinen Weg stärkten und begleiteten.

Mit 26 Jahren wurde ich Mutter einer Tochter. Wieder verlangte dies eine neue Positionierung in meinem Leben. Ich fragte mich noch intensiver, wo ich hinmöchte und wie ich mein Leben als alleinerziehende Mutter finanziell und einem stimmigen Berufsleben gestalten möchte. Ich holte mein Fachabitur nach und begann, als mein Kind 4 Jahre alt war, Soziale Arbeit zu studieren. Ein Meilenstein für mich. Nach 5 Jahren Studium konnte ich nun endlich meiner Berufung nachgehen und als Sozialarbeiterin Menschen beraten und unterstützen. Die Verantwortung für meine Tochter und das stetige Wachsen mit den Aufgaben von Erziehung und Bildung ließen mich immer weiter in meiner Persönlichkeit reifen. Schon wenige Jahre nach meinem Arbeitsantritt kam der Wunsch nach einer Weiterbildung auf. Ich fasste den Entschluss an der Hochschule Kempten Beratung, Organisationsentwicklung und Coaching mit dem Schwerpunkten Training und Supervision im Master zu studieren. Das Studium und meine Reisen nach Hurghada, Ägypten ließen mich mein bisheriges Leben reflektieren.

Ich stellte mir wieder die Frage, wie und wo und mit was ich die nächsten 40 Jahre mein Leben verbringen möchte. Hurghada ist zu meinem zweiten zu Hause geworden. Die Kultur, das chaotische geordnete Leben, das Rote Meer, die Sonne und die Lebenseinstellungen der Landsleute faszinieren und erden mich gleichermaßen. An einem meiner letzten Tage am Strand sah ich auf das Meer und beobachtete das Treiben von Einheimischen und Touristen. Obwohl noch ein paar Tage vor mir lagen, machte sich Schwermut breit, zurück nach Deutschland fliegen zu müssen. Wieder geregelten Arbeitszeiten im Büro, Terminen und dem Hamsterradflair zu begegnen, schnürte mir die Kehle zu. Ich stellte mir selbst die Frage, wofür brenne ich? Wofür möchte ich mich engagieren und was ist authentisch in Bezug auf mein bisheriges Leben sowie deren bewältigten Herausforderungen und vor allem was erfüllt mich?

Den Blick auf das Rote Meer gerichtet begann die Idee von Wandelmut zu reifen. Es löste eine unbändige Energie in mir aus, sodass ich an der Vision Coaching in Ägypten anfing zu arbeiten.