Beratungskonzept
Coaching Wandelmut I Professional für Coaching I Life-Coaching
Neben meinem Mindset und meiner Biografie vertrete ich ein ganzheitliches, humanistisches Menschenbild. Der Mensch besteht nicht nur aus Würdeansprüchen gegenüber Personen oder der Gesellschaft, sondern er besteht auch aus physischen, psychischen und emotionalen Komponenten. Zudem ist er eigenständig, eigenverantwortlich als auch autonom. Gleichzeitig ist er jedoch mit seiner Umwelt eng verbunden und wird über erlernte Muster, gelebte Rollen durch seine Biografie geprägt. Ich vertrete die Haltung, dass der Mensch immer gewillt sich in irgendeiner Art und Weise sich in seiner Persönlichkeit weiter zu entwickeln möchte. Mein psychologischer, humanistischer Ansatz spiegelt sich unter anderem in der klientenzentrierten Ausrichtung, im Sinne von Carl Rogers wieder.
Die Ansicht, dass ein Mensch nach größtmöglicher Selbstverwirklichung strebt, stellt für mich das Fundament der beraterischen Tätigkeit dar. Rogers nennt diese Art von Beratung „klientenzentrierte Beratung“. In dieser geht es um die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen. Für die Beziehung im Beratungskontext ist daher eine kongruente Haltung wichtig. Kongruent ist demnach laut Rogers jemand, welcher authentisch und echt in menschlichen Beziehungen ist. Gefühle und die innere Einstellung sowie Haltung müssen übereinstimmen. Dies findet im Zusammenspiel von verbaler als auch in der physischen Kommunikation statt (Rogers).
Sich in eine Person hineinfühlen, die Sichtweisen verstehen und die Gesamtheit der Äußerungen sowie körperlichen Gestiken und Mimik zu erfassen, meint Empathie. Verhaltensmuster, Äußerungen oder Handlungen als auch Gefühle können so nachvollzogen werden. Durch diese Ebene der Empathie lässt sich ein gemeinsames Bild gestalten und ist für beide Parteien nachvollziehbar.
Die Einnahme einer wertschätzenden Haltung beinhaltet die Würdigung und Achtung der Personen. Die Ansichten und Äußerungen sind so anzunehmen, wie sie dargestellt werden. Eine wertfreie, emphatische und wertschätzende Haltung bedeutet, die Bedürfnisse und Befindlichkeiten des Gegenübers bedingungslos anzunehmen
Meine ethischen Grundsätze basieren auf den Allgemeinen Erklärungen der Vereinten Nationen. Die Würde eines Menschen und deren Unantastbarkeit sind für mich Grundvoraussetzungen. Zudem begegne ich allen Menschen in gleicher Weise. Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, Weltanschauung und Gestaltung ihres Lebens trete ich mit Respekt, Vorurteilsfrei und Antidiskriminierend entgegen (UN. Allgemeinen Erklärungen der Vereinten Nationen 1948).
Wir sind durch die Anbindung an die äußere Umwelt geprägt von Systemen. Anbindende Systeme sind z.B. unsere Familie, Freunde, der Arbeitsplatz inklusive das Team in dem wir arbeiten und vieles mehr. Der Grundgedanke der Systemtheorie ist, dass alles, was lebt, aus Einheiten bzw. Elementen besteht und demnach ein System bildet. So lässt sich eine Gesellschaft in Systeme einteilen. Die Menschen entwickeln im Zusammenleben innerhalb der Systeme gewisse Strukturen. Alle sozialen Systeme bestehen aus Kommunikation. Menschen ordnen sich sozialen Systemen zu, indem sie Teil der Kommunikation, welche aus Mitteilung, Information und Verstehen besteht, werden (Luhmann). Um Menschen in ihrer Einbettung im sozialen Gefüge zu verstehen, bedarf es daher der Berücksichtigung des gesamten Umfeldes bzw. den jeweils beteiligten und angrenzenden Systemen. Zudem stehen Systeme in einer ständigen Wechselbeziehung zueinander. Durch diese grundlegende Bedingung wirkt sich ein Veränderungsprozess auch immer auf ein anderes System aus (Luhmann, Simon).
Psychodramatische Methoden bietet Menschen an, in das Erleben von ausgewählten Situationsdilemma hineinzuspüren. Dadurch können Handlungen sichtbarer und greifbarer gestaltet werden. Dabei muss Psychodrama nicht immer die Seele nach außen objektivieren, sondern kann auch spielerisch eine Leichtigkeit erzeugen (Moreno).
Begründet durch Moreno, soll dieser Ansatz durch angewendete Handlungen die Wahrheit der menschlichen Seele ans Licht projizieren. Moreno sah den Menschen in der Einbettung eines Kosmos, wobei er das wichtigste Augenmerk auf die Kreativität legte. Kreativität meint die Fähigkeit innezuhaben sich neu zu erfinden, den Geist für innovative Ideen und deren Umsetzbarkeit zu nutzen. Spontanität wird benötigt, um kreativ aktiv zu werden. Kreativität und Spontanität sind im Menschen verankert, wobei Kinder diese Eigenschaften mehr aufweisen als Erwachsene. Beides kann aber wieder aktiviert werden. Ziel ist es mit diesen teils ungenutzten Fähigkeiten, die Menschen wieder in die Nutzung und Anwendung zu bringen. Fähigkeiten, Muster etc. können sich dadurch verdeutlichen und entwickeln (Moreno).
Mein Coaching setzt sich mit der jeweiligen Rolle sowie Teilrolle, den manifestierten Mustern und Verhaltensweisen auseinander. Dabei sind unsere als Kind genossene Erziehung, unsere familiären gelebten Traditionen, unsere Herkunft sowie unsere Lebenswelterfahrungen mit zu beachten. Mit ihnen stehen wir in ständiger Interaktion. Dieser persönliche Wirkungskreis kann durch psychodramatische Methoden aufgebrochen und sichtbar gestaltet werden. Um handelnde bestehende Muster zu verändern, benötigt es vor allem Selbstreflexion der zu beratenden Person
Eine unvoreingenommene Herangehensweise an die jeweilige Person und Personengruppen ist von Bedeutung. Nicht nur die Beziehungsgestaltung, sondern auch die Ausrichtung auf die Ziel- und Bedürfnisorientierung. Innerhalb der Bearbeitung der Ziele und Bedürfnisse spielen die Anwendbarkeit sowie die Umsetzungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle. Unter den Prinzipien der Prozessberatung nach Ed Schein, können Situationen, Ist-Zustände gemeinsam erörtert und dargestellt werden. Ziele können daraufhin effektiv und effizient erarbeitet und finden unter realistischen Bedingungen Anwendung (Schein). Die eigentliche Prozessarbeit liegt in der Mitte der Beratung. Nach Prof. Jüsters Lernportfolio ist die Intervention der zentrale Punkt. Ähnlich der systemischen Schleife werden innerhalb der Intervention durch vorliegende Informationen Hypothesen gebildet. Anregungen und Gedanken, sowie Ansichten werden abgewogen und die Anwendbarkeit überprüft. Ist dies zum Beispiel noch nicht stimmig, beginnt die Hypothesenbildung oder die Informationssammlung von vorne. Es kann jederzeit, an jedem einzelnen Punkt wieder angesetzt werden (Jüster).
In meiner Beratung stütze ich mich auf ein lösungsorientiertes Vorgehen. Durch gezielte Fragestellungen wird die Aufmerksamkeit auf die Lösung fokussiert und nicht auf das Problem an sich (de Shazer). Durch diese Ausrichtung richtet sich der Blick in die Zukunft und erhält einen positiven Kontext. Ressourcengestützt und die Wertschätzung der Person als Experte*in in ihrem Leben, wird hiermit gefördert. Aufbauend erörtern sich realistische Zielsetzungen, welche dann in der Praxis umgesetzt werden können. Angewendet wird der lösungsorientierte Ansatz in allen Beratungsformaten. Die gemeinsame Lösungssuche aller Beteiligten ist sinnstiftend und nimmt die Last von einzelnen Schultern. Entscheidungen, mit einer für alle stimmigen Lösung, werden motivierter und effizienter von allen Beteiligten umgesetzt (de Shazer).
Beratung ist, wie in diesem Konzept dargelegt, ein stetiger Prozess. Zielergebnisse aus der Beratung müssen die Kunden*innen erst in ihren Lebensalltag integrieren und diese prüfen. Lösungsfindung sowie deren realistische Anwendung in den Lebensalltag sind daher als positiv anzusehen. Coaching wirkt nach.
Eine Rückversicherung, ob das Coaching effektiv und effizient verläuft, ist während des Beratungsprozesses unabdingbar. Durch Spiegelung, Äußerungen oder auch Mitwirkung können Personen oder Gruppen ihre Motivationen als auch ihre Stimmung äußern. Dadurch kann ich als Coach Rückschlüsse auf angewendete Methoden oder aufgestellte Hypothesen ziehen. Zudem steht im Mittelpunkt einer erfolgreichen Beratung die Beziehungsgestaltung sowie die wertschätzende Haltung. Von einem erfolgreichen Setting kann auch gesprochen werden, wenn sich die Person oder die Personengruppen in ihren Problemanalysen und Zielsetzungen verstanden fühlen. Ob sich Kunden*innen wohl gefühlt, wahrgenommen, ihre Bedürfnisse und Anliegen ernst genommen wurden, kann über einen Feedbackbogen abgefragt werden. Eine positive als auch eine negative Rückmeldung der Beteiligten sowie wie eine erneute Anfrage oder Weiterempfehlung, kann über die Qualität und den Ertrag der Beratung eine Aussage treffen. Eine Sicherung der Ergebnisse könnte zudem qualitativ und quantitativ jährlich erstellt werden, um einen Überblick zu erhalten (Greif).
Coaching Wandelmut I Ivonne Hünig I Juni 2024